Ist der traditionelle Bürojob von 9 bis 17 Uhr Geschichte? Mitarbeiter entscheiden jetzt, wann und wo sie arbeiten. Nur die wenigsten sind noch komplett im Büro, ausgenommen die, die müssen. Viele nutzen remote. Arbeitgeber sollten das bei der Stellenanzeige Beschreibung beachten. Denn Remote Work ist schon weit verbreitet und Mitarbeiter wollen sich das auch nicht mehr nehmen lassen.
Remote-Work schon angekommen?
Nur weil die Homeoffice Pflicht ausgelaufen ist, drehen die Unternehmen nicht wieder die Uhren zurück. Denn Remote Work ist angekommen und wird bleiben. Eine Befragung der Agentur für Mitarbeitergewinnung unter weltweit 500 Organisationen und 5.000 Beschäftigten zeigt, dass etwa drei von zehn Unternehmen damit rechnet, dass mehr als 70 Prozent ihrer Angestellten künftig konstant mobil arbeiten – gegenüber zehn Prozent vor Covid-19!Aber man kann noch Unterschiede zw. den Unternehmen erkennen. Die einen stellen ihren Teams frei, bis zu zwei oder drei Tage in der Woche im Homeoffice zu arbeiten. Andere gehen deutlich weiter. Ob und wann sie im Büro vorbeischauen, obliegt im Ermessen der Angestellten.
Bewerber suchen nach Remote-Jobs
Dank zahlreicher Vorteile seitens der Arbeitnehmer hat sich das Interesse an Remote Arbeit binnen kurzer Zeit vervielfacht. Viele Bewerbende suchen auf Stellenportalen inzwischen sehr gezielt nach Remote-Jobs. Eine Analyse ergab, dass Stellen, die ausdrücklich ganz oder in Teilen von zuhause erledigt werden können, 65 Prozent mehr Zugriffe laut Stellenonline.de als noch zu Beginn des Jahres 2020 verzeichnen.Unternehmen erkannten diesen Trend und geben 7-mal mehr Remote Jobs in Auftrag als noch vor der Corona Pandemie. Dazu profitieren sie noch gewaltig. Untersuchungen des Stanford Institutes for Economic Policy ergaben, dass Remote-Worker um bis zu 13 Prozent produktiver und innovativer sind. Es scheint, dass sich Arbeitnehmer*innen zu Hause besser konzentrieren können und weniger abgelenkt sind.
Kostenersparnis bei Unternehmen dank Remote Jobs
Ein großer Kostenpunkt für Unternehmen ist die Büromiete. Dadurch, dass weniger Mitarbeiter*innen vor Ort im Büro arbeiten, spart man viel Bürofläche.Eine weitere Kostenersparnis ist, das Anwerben von Mitarbeiter*innen aus dem Ausland, die einen Lohn, passend zu ihrer Region erhalten, wo Umzugskosten wegfallen, weil man ja per Remote arbeitet. Wichtig hier ist, dass man eine steuerpolitische gute Lösung findet. Nebenbei löst man den Fachkräftemangel.
Hat Remote-Work auch Nachteile?
Bis jetzt haben wir nur die eine Seite der Medaille betrachtet, aber gibt es auch Nachteile im Bezug auf Remote Arbeit?Auch in Sachen virtueller Arbeit gibt es Nachteile, wie der Remote-Work Report von Gitlab zeigt. Diesem zufolge fühlt sich etwa jede oder jeder dritte Befragte weniger mit ihren oder seinen Kolleginnen und Kollegen verbunden, wenn sie oder er zu viel Zeit zuhause verbringt. Drei von zehn Befragte vermissen außerdem auf Dauer den persönlichen Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen.Ein anderer Nachteil ist die Burnout-Gefahr, die auch in Verbindung mit Remote Arbeit gebracht wird. 42% der Befragten gab zu, dass es ihnen schwerfällt, den Laptop rechtzeitig auszuschalten. Der Grund: Viele checken auch nach ihrer eigentlichen Arbeitszeit immer mal wieder Mails und beschäftigen sich in Phasen des Tages mit dem Job, in denen sie eigentlich regenerieren sollten.