Zeitmanagement beim Schreiben: Hektik auf der Zielgeraden vermeiden


Junge Frau plant die Zeit für die Arbeit
Inhaltsverzeichnis
  1. Zeitmanagement beim Schreiben: Hektik auf der Zielgeraden vermeiden
  2. Zeitplan aufstellen
  3. Recherchezeiten begrenzen
  4. Eat the frog

Nicht nur große Schreibprojekte wie Bücher oder Abschlussarbeiten erfordern ein sorgfältig geplantes und diszipliniertes Arbeiten. Selbst ein Webseiten-Text mit nur dreihundert Wörtern wird zum Problem, wenn sich der Autor bis kurz vor Ende Abgabefrist ablenken lässt. Wer häufig mit der Deadline hadert, findet sich in den folgenden Beispielen vielleicht wieder und kann an seinem Verhalten etwas ändern. Die Belohnung ist nicht nur ein qualitativ besserer Text, aus dessen letzten Abschnitten kein Zeitdruck herauszulesen ist. Auch die eigene Ruhe und Zufriedenheit mit der Arbeit steigt, wenn zu keiner Zeit Stress aufkommt.


Zeitplan aufstellen


Der erste Schritt zum Zeitmanagement beim Schreiben ist eine saubere Planung. Eine vorsichtige Planung ist besonders bei Remote Work sinnvoll. Natürlich gibt es dabei Unwägbarkeiten, weil die Dauer einzelner Arbeitsschritte nur grob abschätzbar ist. Mit jedem Projekt wächst aber die Erfahrung. Pufferzeiten sind geeignet, um zu gering eingeschätzte Aufwände auszugleichen. Dann führt nicht jedes gerissene Zwischenziel gleich zum Eingeständnis gegenüber dem Auftraggeber, dass der beauftragte Termin nicht zu halten ist. In vielen Fällen, etwa bei Abschlussarbeiten, ist eine Verschiebung gar nicht möglich – ohne Reservezeiten ist dann Nachtarbeit mit entsprechender Frustration und Fehleranfälligkeit angesagt. 
Die konkrete Projektplanung sollte idealerweise in einen Master-Kalender übertragen werden, in dem auch alle anderen Aktivitäten – einschließlich Freizeit – vermerkt sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein geplanter Intensiv-Schreibtag nicht mit Omas Geburtstag oder einer geplanten Recherche-Reise kollidiert.


Recherchezeiten begrenzen


Apropos Recherche: Sie ist ein gefährlicher Zeitfresser. Suchmaschinen fördern zu einem gängigen Suchbegriff tausende Treffer aus dem Internet zu Tage. Wer über das Thema „Sushi selbst machen“ schreiben will, kann laut Google auf 3,3 Millionen Webseiten recherchieren. Präsenzbibliotheken haben kleinere Bestände, dafür lassen sich echte Bücher nicht so komfortabel durchsuchen wie digitale Medien. Recherchezeiten sollten deshalb im Zeitplan klar eingeschränkt werden. Um die beschränkte Zeit sinnvoll zu nutzen, sind Lesetechniken wichtig. Mit ihrer Hilfe werden Inhalte schneller erfasst und auf das Wesentlich reduziert. Wie wäre es beispielsweise, Unwichtiges auf einer Papierkopie einfach durchzustreichen oder aus einem elektronischen Dokument direkt zu löschen, damit es nicht weiter ablenkt? 
Eine Vielzahl an Quellen erschwert später auch das Schreiben, vor allem dann, wenn ein Quellenverzeichnis gefordert ist. Bei Bachelor- und Masterarbeiten können das leicht über hundert Literaturverweise werden. Gängige Schreibprogramme unterstützen zwar eine entsprechende Referenzierung, professionelle Autoren sollten aber über die Anschaffung von Spezialsoftware nachdenken.


Eat the frog


In Zeiten digitaler Textverarbeitung müssen Webtexte, Bücher, Abschlussarbeiten und dergleichen nicht zwingend linear erstellt werden. Das bedeutet für den Autor Risiko, aber auch Chance. Das Risiko besteht darin, sich um unangenehme Arbeiten so lange wie möglich zu drücken und sich stattdessen lieber mit Nebensächlichkeiten wie einer hübschen Formatierung aufzuhalten. Werden Inhalte später mit Content-Management-Systemen wie Wordpress online gestellt, ist die Formatierung ohnehin unwichtig. Und auch bei anderen Texten kann das optische Aufpolieren an den Schluss gestellt werden, auch, um Doppelarbeiten an noch zu ändernden Texten zu vermeiden. 
„Eat the frog“ heißt die Chance der nicht-linearen Bearbeitung, was so viel heißt wie unangenehme Dinge zuerst erledigen. Danach hat sich der Autor eine Pause und Belohnungen verdient. Dabei kann auch Yoga gut helfen. Der Zeitplan kann je nach persönlichen Vorlieben auf bestimmten Schreibtechniken basieren, zum Beispiel Intervalle von 25 oder 30 Minuten oder auch ganze Intensivwochen. Ablenkungen durch Surfen im Internet werden durch klar abgegrenzte Pausenzeiten vermieden, eine Pause löst zudem Schreibblockaden und fördert die Kreativität.