- Begrüßungsrede schreiben und erfolgreich halten
- Aufbau einer Begrüßungsrede
- Die Tonalität
- Die Auswahl des Sprechers
- Rede selbst schreiben oder schreiben lassen
- Auswendig sprechen oder ablesen?
- Abschnitt vergessen – was tun?
- Rhetorische Raffinessen oder Witze
- Nervosität bei der Rede
- Störfaktoren ausschalten
Die Begrüßungsrede ist die Einleitung zu einer Veranstaltung. Sie begrüßt folglich nicht nur die Anwesenden, sondern liefert auch wichtige Hinweise zum Ablauf. Die Vorstellung weiterer Sprecher ist außerdem Teil der Begrüßungsrede. Eine Begrüßungsrede ist immer individuell auf die Zielsetzung der Veranstaltung angepasst. Daher gibt es auch kaum Begrüßungsreden, die mehrfach gehalten werden können.
Aufbau einer Begrüßungsrede
Die klassische Einschätzung ist, dass die Rede aus:
- Einleitung
- Hauptteil
- Schlusswort
bestehen sollte. Hier ist natürlich zu unterscheiden, wer die Zuhörer sind. Bei hochkarätigen Veranstaltungen ist der Anspruch ein anderer, als es die Begrüßung bei einer Familienfeier erfordert.
Die Tonalität
Entscheidend ist auch hier, was der Anlass des Zusammentreffens ist. Ein ernster Anlass erfordert eine sachliche Wortwahl. Die Begrüßungsrede zu einer Hochzeit hingegen soll vor allem emotional sein. Ist die Rede der Einstieg zu einer Podiumsdiskussion, ist der Redner etwas freier. Es empfiehlt sich für den ausgewählten Sprecher aber immer, das Gespräch mit dem Veranstalter oder Gastgeber zu suchen und die Wortwahl und die weiteren Erwartungen abzusprechen. Dazu gehört nicht nur der Ton, sondern auch die Länge, mögliche Sachverhalte, die unbedingt angesprochen werden sollen.
Die Auswahl des Sprechers
Die Auswahl des Sprechers fällt den Verantwortlichen meist leicht. Die Entscheidung ist dann erst in zweiter Linie die Verfügbarkeit, sondern zunächst die Fähigkeit des Betreffenden, vor einer größeren Ansammlung von Menschen zu sprechen. Bestenfalls genießt diese Person bereits eine gewisse Anerkennung. So kann der angesehene Redner einer Begrüßungsrede für Gäste schon der Grund sein, an der Veranstaltung teilzunehmen. Die ausgewählte Person muss zwar nicht zwingend einen Bezug zum Thema haben, es erleichtert aber die Vorbereitung und später das Halten der Rede deutlich, wenn das nötige Hintergrundwissen vorhanden ist.
Rede selbst schreiben oder schreiben lassen
Mit der richtigen Vorbereitung ist es möglich und sinnvoll, die Rede selbst zu schreiben. Unerfahrene Redner sollten sich aber helfen lassen. Wichtig ist, selbstkritisch an der eigenen Rede zu feilen und sich nicht zu übernehmen. Wer sich eine Rede schreiben lassen will, sollte mit dem Verfasser die Details klären und die Rede nach Fertigstellung konkret besprechen. Der Redner muss sich sicher sein, dass er diese Rede halten kann. Die Rede selbst zu schreiben, gelingt leichter mit einer Gliederung anhand von Stichpunkten:
- Aufbau Begrüßung mit oder ohne persönliche Ansprache
- Einleitung zur Veranstaltung
- Weitere Inhalte
- Namensnennung der nachfolgenden Redner oder Teilnehmer
- Überleitung zur Veranstaltung
Anhand einer solchen Gliederung kann der Sprecher die Rede allein aufbauen.
Auswendig sprechen oder ablesen?
Eine Rede frei halten zu können, ist eine besondere Leistung. Unter Rednern gibt es Naturtalente, die das von ihrer ersten Rede an beherrschen. Eine Rede zu halten, ohne abzulesen, ist aber auch erlernbar. Wer das nicht kann, sollte die Rede ablesen. Fallen viele Namen oder geht es um komplizierte Zusammenhänge, ist das Ablesen fast immer notwendig. Eine Fehlerquelle droht, wenn der Redner einige Abschnitte frei vorträgt und dann wieder ablesen muss. Hier ist Vorsorge zu treffen, dass er die konkrete Stelle im richtigen Moment wiederfindet.
Abschnitt vergessen – was tun?
Auch das kann dem besten Redner passieren. Wenn es nicht zwingend erforderlich ist, ist es besser, die Auslassung zu ignorieren. Ein nachgeholter Textabschnitt, der dann nicht mehr zum roten Faden passt, kann die Schlüssigkeit der Rede stören. Außerdem sorgt das Nachholen dafür, dass der Redner auf das Publikum konfus und überfordert wirkt. Rhetorisch pfiffige Redner schaffen es dennoch, einen solchen Fehler mit einem kleinen Witz auszubügeln.
Rhetorische Raffinessen oder Witze
Rhetorische Tricks und Witze können bei unerfahrenen Rednern schnell danebengehen. Dann genügt auch das Ablesen nichts mehr, weshalb solche Ideen eher zu unterlassen sind. Wer rhetorisch gewandt ist und sich sicher fühlt, kann diverse Scherze lieber spontan einbauen. Ganz wichtig ist dabei, auf die Stimmung des Publikums zu achten. Andernfalls riskiert der Redner, einstudierte Scherze herunterrasseln, auf die die Zuhörer nicht reagieren. Wer darauf angewiesen ist, sich an die einstudierte Rede zu halten und nicht abweichen kann, kommt so schnell in eine Zwickmühle. Noch unschöner kann das bei verunglückten Wortwitzen werden oder bei Pointen. Je unsicherer der Redner ist, umso sachlicher sollte die Begrüßungsrede sein.
Nervosität bei der Rede
Eine gewisse innere Anspannung spüren auch erfahrene Redner. Das ist nichts anderes als erhöhte Konzentration. Vor der Rede empfiehlt sich daher, nicht allzu viel darüber nachzudenken und sich möglichst abzulenken. Wer weiß, dass er nervös wird, sollte die Rede in jedem Fall ablesen. Dabei ist wichtig, das Atmen nicht zu vergessen. Sehr nervöse Redner laufen Gefahr, die Luft anzuhalten. Das stört nicht nur die Konzentration erheblich, es führt auch dazu, dass der Sprecher mitten im Satz nach Luft schnappt. Langsames Sprechen lässt sich antrainieren. Auch ist es wichtig, deutlich zu sprechen. Wer hier zu Fehlern neigt, sollte eine Vertrauensperson aus der ersten Reihe bitten, ein Zeichen zu geben, wenn die Sprechgeschwindigkeit, die Lautstärke oder die Deutlichkeit der Aussprache leidet.
Störfaktoren ausschalten
Es ist immer damit zu rechnen, dass es bei einer längeren Rede zu Störungen kommt. Personen können eintreten, den Raum verlassen, möglicherweise entsteht irgendwo eine Unterhaltung, die als Gemurmel im ganzen Raum zu hören ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit klingelt auch irgendwo ein Handy. Der Redner sollte sich von den typischen Störfaktoren nicht aus der Fassung bringen lassen. Nimmt die Störung aber überhand, ist es die Aufgabe des Redners einzugreifen. Es hat sich bewährt, sich für solche Herausforderungen einen oder zwei passende Sätze auszudenken, die nicht zu strafend sein sollten. Eher amüsante Aussagen sind dazu besser geeignet. Störfaktoren sind aber auch Zwischenrufe, wenn ein oder mehrere Anwesende nicht mit den Aussagen des Sprechers einverstanden sind. Wenn das zu erwarten ist, sollte Vorsorge getroffen werden, zum Beispiel durch das Positionieren von Helfern im Publikum.