Das Fachsemester ist ein Semester in einem bestimmten Studiengang. Dabei steht das Fachsemester im Gegensatz zum Hochschulsemester. Unter Hochschulsemester werden alle Semester zusammengefasst, die der Studierende immatrikuliert ist. Die Fachrichtung ist dann nicht entscheidend. Wer also nach vier Semestern von Jura auf Germanistik umsattelt, hat im Ergebnis eine andere Anzahl an Hochschulsemestern im Vergleich zu den Fachsemestern. Die Hochschulsemester weisen am Ende des Studiums die Summe aller Semester aus.
In höheres Fachsemester einsteigen
Die Bedeutung der Fachsemester steigt vor allem, wenn Studierende aus einem Studiengang in ein anderes wechseln und hier gleich in ein höheres Fachsemester einsteigen wollen. Sie beginnen dann also nicht mit dem ersten Fachsemester. Ein solcher Quereinstieg ist in einigen Fällen möglich, wenn es sich um den gleichen Studiengang an einer anderen Hochschule handelt. Ebenfalls möglich ist das, wenn die beiden Studiengänge einander gleichen. Die Voraussetzung ist dann natürlich, dass die bereits erbrachte Leistung für eine solche Anerkennung ausreicht. Damit ist das Fachsemester etwa vergleichbar mit der Klasse, die ein Schüler besucht.
An den Studienplan halten!
Studierende sollten von Anfang an darauf achten, dass sie sich an den Studienplan halten. Das gilt auch für die Mindestzahl der zu belegenden Fachsemester. Die Höhe kann sich je nach Hochschule unterscheiden. Sie ist auch vom angestrebten Abschluss abhängig. Die Studienordnung liefert die entscheidenden Hinweise darüber, wie viele Fachsemester für einen
Master oder Bachelor belegt sein müssen. Die Regelstudienzeit darf grundsätzlich nicht unterschritten werden. Aber auch ein Überziehen sorgt für Probleme, besonders wenn der Studierende BAföG erhält. Es ist also nicht einfach möglich, in Ruhe zu Ende zu studieren und sich darauf zu verlassen, dass die Gelder weiter fließen. Wer erkennt, dass er länger braucht, sollte sich rechtzeitig um Klärung bemühen. Oft gibt es gute Gründe, wie Krankheit, Familiengründung oder Praktika, für die andere Unterstützungen möglich sein können.
Studieren über das 25. Lebensjahr hinaus
Bis zum 25. Lebensjahr sind Studierende über ihre Eltern versichert. Es ist aber keine Seltenheit, dass das Lebensalter von 25 überschritten wird. Vor allem sind davon Studierende betroffen, die vor der Hochschule eine Berufsausbildung absolviert haben. Aber auch Bundeswehrzeiten, Wartesemester, wie sie vor allem beim Studiengang Medizin keine Seltenheit sind oder freiwilliges soziales Engagement sind Gründe für einen späteren Einstieg. Ab dem 25. Lebensjahr müssen sich Studierende dennoch selbst versichern. Dann ist es wichtig, das Gespräch mit der Krankenversicherung zu suchen. Die Versicherer bieten günstige Tarife für Studierende. Das gilt auch für private Versicherer. Die Angebote enden für gewöhnlich mit dem 30., spätestens aber mit dem 35. Lebensjahr.
Privat versicherte Studierende sollten das aber vorab mit ihrer Versicherung klären, ganz besonders, wenn deutlich wird, dass sie während des Studiums das 30. Lebensjahr überschreiten werden. Unter Umständen kann sich dann ein Wechsel in eine gesetzliche Krankenversicherung empfehlen. Der Wechsel ist dann während des Studiums aber nicht ohne Weiteres möglich. Deshalb kann ein solcher Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung vor Studienbeginn sinnvoll sein.
Was ist beim Studiengangwechsel zu beachten?
Das kann fast jedem Studierenden passieren. Mitten im Studium stellt er fest, dass der Studiengang einfach nicht passt. Liegt der neue Studiengang thematisch nah beim alten, ist die Chance groß, dass die bereits absolvierten Fachsemester anerkannt werden. Ein Beispiel dafür ist der Wechsel vom Bachelor Biologie zum Lehramt mit Biologie. Haben die Studiengänge jedoch nichts miteinander gemeinsam, ist zunächst eine Bewerbung erforderlich. Beim
Wechsel der Hochschule sind außerdem noch die dort geltenden Regeln zu berücksichtigen. Etwas komplizierter wird es, wenn einige oder ein einzelnes Fach anerkannt werden, andere aber nicht. In diesem Fall muss der Studierende sich konkret für die neuen Fachsemester bewerben und sich auch jeweils einschreiben. Zu beachten sind darüber hinaus weitere Zulassungsbeschränkungen, die von Hochschule zu Hochschule verschieden sein können.
Wenn der Wechsel zu kompliziert wird
Die Beratungsstellen der Hochschulen helfen beim Wechsel. Allerdings kann der Wechsel des Studienfachs mit einem Einstieg in ein höheres Fachsemester auch kompliziert sein. Dann ist es unter Umständen der einfachere Weg, sich in allen Fachbereichen für das erste
Fachsemester neu zu bewerben. Das kann sich vor allem für Studienanfänger empfehlen, die erst kurze Zeit studiert haben. Empfehlenswert ist die Vorgehensweise für alle, die zwar einzelne Leistungen anerkennen lassen könnten, aber
im ersten Studiengang schon mit Problemen zu kämpfen hatten. Vor diesem Hintergrund ist ein Neuanfang eine große Chance, es besser zu machen. Zwei bis drei zusätzliche Hochschulsemester sollten dann auch den Lebenslauf nicht nachteilig beeinflussen.
Von Anfang an gut informiert
Professoren berichten immer wieder, dass Probleme im Studium vor allem daher rühren, dass Studierende sich nicht ausreichend informieren. Kommt dann in den ersten Semestern noch eine unangemessene Gelassenheit hinzu, lassen sich die Fehler später kaum noch ausbügeln. Die Konsequenzen können sich dann durch das gesamte Studienfach ziehen. Dazu gehört auch das Verpassen von Vorlesungen und den Einführungsveranstaltungen, in denen es um wichtige Details geht.