Inhaltsverzeichnis
- Qualitative und quantitative Forschung
- Empirische Forschung als erfahrungsorientierte Vorgehensweise
- Offene und geschlossene Fragen bilden die Basis zur Wahl der richtigen Methode
- Merkmale von qualitativen Erhebungen
- Vor- und Nachteile der qualitativen Methode
- Die quantitative Methode und ihre Spezifika
- Instrumente und Erhebungen für die quantitative Methode
- Tipps zur Wahl der geeigneten Forschungsmethode in der Bachelor- und Masterarbeit
Empirische Forschung als erfahrungsorientierte Vorgehensweise
Von empirischen Methoden spricht die Wissenschaft bei erfahrungsorientierten Vorgängen. Schon der Name der empirischen Forschung leitet sich vom griechischen Wort „empeiria“ ab, was Erfahrung bedeutet. In den Forschungsprozess fließen somit empirische Ergebnisse ein, welche die eigenen Erfahrungen einbeziehen. Hauptanliegen der empirischen Forschung ist es, Thesen und Hypothesen anhand der Wirklichkeit zu überprüfen. In einem empirischen Arbeitsprozess werden die Phänomene zunächst geordnet und beschrieben, anschließend erklärbaren Begrifflichkeiten untergeordnet und drittens für die Forschungsresultate verwendet. Den Zugang zur eigentlichen Untersuchung erhalten Forscher, sobald sie sich für eine Forschungsmethode entscheiden. Ob die quantitative oder qualitative Methode infrage kommt, hängt maßgeblich mit der Problemstellung und dem geplanten Forschungsprojekt zusammen.
Offene und geschlossene Fragen bilden die Basis zur Wahl der richtigen Methode
Beim Anfertigen einer Abschlussarbeit oder einer anderen wissenschaftlichen Hausarbeit kann die richtige Wahl der Forschungsmethode einen erheblichen Unterschied ausmachen. Um das geeignete Instrument für eine Stichprobenauswahl festzulegen, lohnt sich zunächst der Blick auf eine offene oder geschlossene Fragestellung. Offene Fragestellungen ermöglichen es den in einem Interview befragten Menschen in ihren eigenen Worten zu antworten. Wenn dies für die Forschung sinnvoll erscheint, deutet alles auf eine Fragestellung auf Basis der qualitativen Methode hin. Die quantitative Erhebung formuliert die relevanten Forschungsfragen präziser und genauer. Sie stellt in einem Experiment lediglich eine begrenzte Anzahl an Antwortoptionen bereit, die mit geschlossenen Fragen einhergehen. Auf dieser Basis erhalten die Forscher exakte Ergebnisse mit größtmöglicher Repräsentativität. Wenn man eine empirische Arbeit schreibt und dazu Interviews durchgeführt hat, sollte man den Fragebogen im Anhang platzieren.
Merkmale von qualitativen Erhebungen
Qualitative Methoden sind häufig ein Bestandteil der empirischen Sozialforschung. Sie haben sich in etlichen unterschiedlichen Kontexten bewährt. Die Forscher ziehen die empirische Forschung beispielsweise bei Interviews, Inhaltsanalysen oder Einzelfallanalysen heran. Grundsätzlich ist die qualitative Forschung von Anfang an kein starres Gebilde, da sie sich innerhalb des Forschungsprozesses ändern kann. Das Ziel besteht darin, die subjektive Sichtweise der für das Projekt ins Zentrum gestellten Zielgruppe zu erfassen. Auf der Basis der Exploration entwickeln die Forscher neue Modelle und Theorien.
Vor- und Nachteile der qualitativen Methode
Die qualitative Methode stellt die Sichtweise der Probanden in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Das damit einhergehende Sinnverstehen im dynamischen Forschungsprozess bringt Vor- und Nachteile mit. Vorteile:
- geeignet für offene Fragestellungen
- Instrument erster Wahl zur Analyse von Konversationen und für das Überprüfen von Aussagen aus Interviews, Gruppendiskussionen und Beobachtungen
- Persönliche Nachfrage ist bei unklaren Sachverhalten möglich
- Sehr flexible und dynamische Methode
- Informationsgehalt ist durch offene Fragestellungen sehr tief
- Kostenintensives Instrument
- Analyse der Daten mit viel Aufwand, Material und teuren Programmen verbunden
- Befragte Personen in einer Umfrage oder einer anderen Erhebung müssen hohen wissenschaftlichen Standards gerecht werden und fundierte, brauchbare Antworten liefern
Die quantitative Methode und ihre Spezifika
Anders als bei der qualitativen Methode folgen quantitative Untersuchungen bereits einem bestimmten Muster. Sie setzen Theorien und Modelle schon zum Beginn des eigentlichen Forschungsprozesses als gegeben voraus. Auf dieser Basis arbeitet die quantitative Methode mit deduktiven Hypothesen, die mittels Operationalisierung und messbaren Indikatoren überprüft werden. Ein wesentlicher Vorteil, den die quantitative Methode mitbringt, ist der geringe Kostenaufwand. Gleichzeitig sind die Ergebnisse exakt messbar, wodurch sie aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten objektiver sind. Mit der quantitativen Methode kann ein Wissenschaftler bei einer Erhebung wiederum keine Ursachenforschung betreiben und ist nicht so flexibel wie bei einer empirisch-qualitativen Fragestellung.
Instrumente und Erhebungen für die quantitative Methode
Wissenschaftlern stehen etliche Optionen offen, um gezielt Daten für die quantitative Forschung zu erheben. Interviews, in denen Personen zu Wort kommen, werden auch in der empirischen Sozialforschung oft verwendet. Die quantitative Forschung setzt hierbei auf detailgenaue, kurze und präzise Fragen mit klaren Strukturen. Die ermittelten Ergebnisse aus der Analyse sind umfangreich, detailliert und wissenschaftlich exakt. Spezielle Fallstudien, Meinungen von Experten oder Beobachtungsstudien kommen ebenfalls als Basis für das quantitative Verfahren in Betracht.
Tipps zur Wahl der geeigneten Forschungsmethode in der Bachelor- und Masterarbeit
Die richtige Forschungsmethode zu wählen ist grundsätzlich kein leichtes Unterfangen. Es gilt zunächst den genauen Forschungsgegenstand abzuwägen und beide Methoden hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile zu prüfen. Oftmals erscheint es angebracht, beide Verfahrensweisen zu kombinieren. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, eine Befragung durchzuführen und ihr anschließend ein Interview mit einem Experten nachzustellen. Der Vorteil dieser Kombination der beiden Forschungsmethoden im Studium ist die differenzierte Sichtweise auf ein spezifisches Problem. In einer Masterarbeit im Studium ist es sogar üblich, qualitativ empirische und quantitativ deduktive Arbeitsweisen miteinander zu kombinieren. In einer Bachelorarbeit mit weniger Kapiteln und einem reduzierten Seitenumfang reicht die Verwendung von einer der beiden Methoden aus.Grundsätzlich gilt es sich bei der Unsicherheit im Studium über die richtige Methode an folgender Faustregel zu orientieren: Qualitative Erhebungen in der empirischen Sozialforschung oder anderen relevanten Fachbereichen sind geeignet, um neue Probleme, Phänomene und andere wirklichkeitsrelevante Sachverhalten zu ergründen. Sie leistet einen wichtigen Beitrag für die spätere Forschung mit tiefgreifenden Fragestellungen. Erhebungen auf Basis von quantitativen Daten sind statistisch relevant, denn sie erfassen in ihrem Verlauf wichtige fundierte Messwerte, anhand derer die wissenschaftlichen Zusammenhänge exakt und kritisch überprüfbar sind.